Alle Jahre wieder präsentiert das Team der Sozialarbeiter im Pflegeheim „Am Rosengarten“ kurz vor Beginn der Weihnachtszeit den dortigen Bewohnern ein selbst inszeniertes Märchenstück. Was vor 4 Jahren begann, erfreut sich zunehmend größerer Beliebtheit. In diesem Jahr gibt es vier Vorstellungen in den angeschlossenen Heimen in Forst und Döbern. „Die Bewohner sind glücklich über die jährlichen Aufführungen und fragen schon beizeiten, welches Märchen denn in diesem Jahr aufgeführt wird“, verrät Ilona Schörner, Leiterin des Sozialbereichs.
„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ steht in diesem Jahr auf dem Programm. Bereits seit Oktober wurde einmal wöchentlich geprobt. „Die Kostüme und Kulissen haben wir im Team entworfen“, so Ilona Schörner. Gundolf Fiehler, ehrenamtlich im Pflegeheim tätig, übernahm die Regie und sorgte für den guten Ton.
Die Idee zur diesjährigen Inszenierung fand man im Internet auf einem Videokanal. Kurzerhand wurde das Theaterstück, welches im Video zu sehen war, auf die Gegebenheiten im Forster Pflegeheim angepasst. Der Speisesaal wurde zu einem kleinen Theater umfunktioniert. Die Rollen der handelnden Figuren übernahmen die Mitarbeiter des Sozialbereichs. Auf einer improvisierten Leinwand liefen kleine Einspielfilme, die die Handlung unterstützen sollten.
Mit viel Liebe fürs Detail und einer gehörigen Portion Humor gingen die Darsteller zu Werke. Mangels Personal und Platz wurde der siebte Zwerg einfach symbolisch in einen Rucksack verfrachtet, den der sechste Zwerg auf dem Rücken trug. Nur die Zipfelmütze lugte aus dem Rucksack hervor. Statt langer Dialoge wurden passend zur Handlung bekannte Schlagermelodien eingespielt. So wehrte sich Schneewittchen zum Ende der Geschichte erfolglos gegen die Küsse des Prinzen, den die Chefin gleich selbst spielte. Passend dazu dröhnte „Mach mir doch kein‘ Knutschfleck“ aus den Lautsprechern. Dafür versprach der Prinz in Anlehnung an Jürgen Drews: „Ich bau‘ Dir ein Schloss“.
Das hier keine Schauspiel-Profis am Werke waren, tat der stimmungsvollen Inszenierung keinen Abbruch. Sichtlich viel Spaß hatten alle Darsteller mit ihren Rollen, auch die Zuschauer sangen bei den Melodien spontan mit. Selbst wenn einmal etwas nicht so klappte wie gewünscht, wurde das mit einem Lächeln quittiert. So „tobte“ in einer Szene die böse Königin nicht nur wegen Schneewittchens Schönheit, sondern auch über den Jäger, der ewig nicht auf der Spielfläche erscheinen wollte. Die Darstellerin des Jägers hatte sich nämlich beim schnellen Kostümwechsel in ihrer Uniform verheddert, weil sie kurz zuvor noch einen Zwerg spielen musste, und wollte sich erst einmal ordentlich ankleiden. Ernst dreinschauen ging dann allerdings gar nicht mehr, der Reflex, über das Missgeschick zu lachen, war eben doch stärker.
„Sehr gut!“, war nach der Vorstellung das einstimmige Urteil der Zuschauer auf die Frage, wie es denn gefallen habe. Bereits jetzt gibt es Planungen für das nächste Jahr. Dann wird „Rapunzel“ auf dem Programm stehen. Nächste Höhepunkte sind allerdings die diesjährigen Weihnachtsfeiern für die Bewohner und deren Angehörige am 18. und 19. Dezember. Dann hat sich auch der Weihnachtsmann angekündigt.
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