Einen hochkarätigen Gegner lud sich der DJK Blau Weiß Wittichenau anläßlich seines 90jährigen Gründungsjubiläums zum Freundschaftsspiel ein – niemand Geringeres als der 1. FFC Turbine Potsdam war zu Gast. Die Potsdamerinnen spielen in der Frauen Bundesliga und sind mehrfacher Deutscher Meister und zweifacher Gewinner der UEFA Women’s Champions League.
Seit Jahren gehört es zur Tradition, daß sich Turbine Potsdam in der Vorbereitung auf die kommende Saison Männer-Mannschaften (meist Kreisligisten oder Kreisoberliga) als Gegner aussucht und diese Spiele fernab des heimischen „Karlis“ (Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam-Babelsberg) austrägt.
Nach Wittichenau kamen die „Torbienen“ mit dem gesamten Erstliga-Kader. Mit Tabea Kemme, von den Fans zur besten deutschen Spielerin bei der kürzlich zu Ende gegangenen Weltmeisterschaft gekürt, und der Schweizerin Lia Wälti standen auch zwei WM-Spielerinnen auf dem Platz. Vizeweltmeisterin Asano Nagasato (Japan) durfte sich wie die übrigen deutschen WM-Teilnehmerinnen Bianca Schmidt und Jennifer Cramer sowie Fei Wang (China) das Spiel von der Seitenlinie aus anschauen.

Potsdams Cheftrainer Bernd Schröder schickte zunächst einige der Neueinkäufe aufs Feld.
Bei Temperaturen um die 30° C entwickelte sich vor 753 Zuschauern ein kurzweiliges Spiel. Turbine war die spielerisch bessere Mannschaft und hatte mehr Ballbesitz, konnte aber zunächst wenig Vorteil daraus ziehen. Zwei Konter der Wittichenauer Repräsentationsauswahl und Potsdam lag 2:0 hinten. Nach der Pause gelang den Männern sogar das 3:0.
Turbine übernahm jetzt das Kommando auf dem Platz, erhöhte das Tempo und kam zu ersten vielversprechenden Torchancen. Nationalspielerin Svenja Huth erzielte in der 54. Minute den 3:1 Anschlußtreffer, drei Minuten später erzielte Neuzugang Ilaria Mauro aus Italien das 3:2. Stefanie Draws gelang in der 70. Spielminute sogar der Ausgleichstreffer. Alles rechnete nun mit einem Sieg der Potsdamerinnen, auch weil die Männer langsam müde wurden, aber 12 Minuten vor dem Abpfiff kullerte der Ball nach schlechter Abwehr ins Postdamer Tor, so daß der Gastgeber das Spiel überraschend mit 4:3 gewann.
Auch im anschließenden Gaudi-Elfmeterschiessen hatte Turbine kein Glück und unterlag mit 5:4.
Bernd Schröder zeigte sich dennoch zufrieden: „Klar hätten wir hier gerne gewonnen, aber wir haben erst in vier Wochen unser erstes Punktspiel. Wittichenau dagegen startet am kommenden Wochenende in die neue Punktspielsaison und ist dementsprechend auch viel weiter in der Vorbereitung als wir es sind!“
(C) für alle Fotos: Thori 2015
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