
Es gibt Leute, die sind mit einem Hobby völlig zufrieden und auch damit ausgelastet. Gundolf Fiehler hat gleich mehrere Hobbys – und ist glücklich, wenn er die Reaktionen seiner Mitmenschen sieht!
2005 machte Gundolf Fiehler erstmals Bekanntschaft mit einem Computer. Ein Bekannter hatte ihm die ersten Schritte erklärt. Gundolf Fiehler hatte damals viel fotografiert und wollte seine Fotos im Familienkreis zeigen. In einem Elektro-Großmarkt wurde er auf Software aufmerksam, mit der man Fotos zu einer Dia-Show verbinden konnte. „An Videobearbeitung dachte ich damals noch nicht, ich wollte nur meine Fotos aneinander reihen.“, erinnert er sich an seine ersten Versuche. Doch der Fotoapparat lockte auch mit der Videofunktion. Fiehler ließ es auf einen Versuch ankommen und drehte seine ersten kleinen Filmchen. Interessant wurde es, als vor rund 10 Jahren bessere Software verfügbar war. „So richtig Schwung in die Videogeschichte kam allerdings erst, als ich meinen heute besten Freund Frank Junge kennenlernte. Der holte mich in die Arbeitsgruppe vom Museumsverein, die gerade die Film-Dokumentation zum 125jährigen Jubiläum der Schwarzen Jule vorbereitete.“ Die beiden kümmerten sich fortan gemeinsam um die Endbearbeitung des Filmmaterials für die Doku.
Gundolf Fiehler investierte in noch bessere Technik und fing nebenbei an, alte VHS-Bänder, Super-8-Filme und Magnetbänder zu digitalisieren – zunächst für Auftraggeber im Bekanntenkreis.
Doch der „Jule“-Film hinterließ nicht nur beim Zuschauer Eindruck, sondern auch Gundolf Fiehler war infiziert von den Möglichkeiten, die ordentliche Software für Videobearbeitung bot. Bei einer Schulung zum Gästeführer – ein Hobby, daß Gundolf Fiehler auch noch bekleidet – lernte er Marco Wentworth kennen, der sich auch schon lange mit Videokunst beschäftigte. Gemeinsam gingen sie das nächste Projekt an: „Träumereien im Rosengarten“, ein Film über den Forster Rosengarten. Parallel dazu entstand auch noch für die Stadt Forst (Lausitz) ein Film mit der 29. Forster Rosenkönigin Laura I., in dem sie über ihr Amt als Repräsentantin der Stadt berichtete und ihren potentiellen Nachfolgerinnen Mut zur Bewerbung als Rosenkönigin machte.
Es folgten weitere Aufträge. „Eine sehr große Ehre für mich war die Anfrage vom Forster Frauenchor, das Konzert zum 30jährigen Jubiläum des Chores zu filmen.“, sagt Gundolf Fiehler. Auch einen kurzen historischen Abriß zu 30 Jahre Forster Schwimmhalle realisierte er. Dieser Film soll später im Eingangsbereich der Schwimmhalle zu sehen sein.
Während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim DRK wurde Fiehler kreativ und bastelte einen Beamer-Wagen. „Damit ging ich im Pflegeheim in die Zimmer und konnte den bettlägrigen Bewohnern eine Freude bereiten. Der Wagen war so konstruiert, daß man die Filme, z.B. über die Rosengarten, an die Wand oder auch an die Decke projizieren konnte. Das war für mich das schönste Gefühl, zu sehen , wie bei den Menschen, die sich vielleicht nicht mehr äußern können, die Augen geglänzt haben. Da habe ich gemerkt, daß es doch bei ihnen angekommen ist „.
Auch für den Film über die Bademeusel lieferte Gundolf Fiehler die Idee. „Auf dem Herbstmarkt sprach ich Enrico Schnick an und schlug ihm vor, sein Kinderbuch mit den Abenteuern der Bademeusel als Trickfilm umzusetzen.“ Zwar erfolgt die filmische Umsetzung mittlerweile durch andere Partner, doch dank eines weiteren Hobbys ist Gundolf Fiehler weiterhin mit dem Filmprojekt verbunden. Er stellt in seinem Hobbykeller Anstecker mit dem Film-Logo her.
Seit seiner Kindheit beschäftigt sich nämlich Gundolf Fiehler auch mit Laubsägearbeiten. Auch hier hat er in sein Hobby investiert und sich zum schnelleren Arbeiten eine Dekupier-Maschine und eine CNC-Fräs- und Lasermaschine angeschafft. Damit kann er neben Holz viele andere Werkstoffe wie z.B. Leder oder Acryl bearbeiten. Doch am liebsten arbeitet der Bastler mit Holz, auch wenn ihn momentan die hohen Holzpreise ärgern. Mit den von ihm hergestellten Spielzeugen hat er schon so einige Kinder glücklich gemacht. „Holzspielzeug ist ein wenig in Vergessenheit geraten, dabei ist es nachhaltig. Ich liefere meist das Spielzeug im Rohzustand und die Kinder können es nach ihren Vorstellungen selber farblich gestalten.“ Auch für die Forster Tourist-Information hat Gundolf Fiehler schon Produkte hergestellt, z.B. Frühstücksbrettchen mit Wasserturm-Motiv oder die Bademeusel als Blumenstecker. Gerne würde er auch mal eine Weihnachtspyramide mit den Filmfiguren aus dem Bademeusel-Film gestalten.
Gundolf Fiehler, der seit einigen Jahren EU-Rentner ist, hat seine Prinzipien: „Ich habe Hobbys, die bezahlbar sind und die anderen Menschen Freude bereiten sollen.“ Seine Hobbys sollen möglichst refinanzierbar sein, das Geld, das durch Aufträge hereinkommt, wird in neue Projekte investiert. Ein guter Bekannter gab Gundolf Fiehler einen schönen Spruch mit auf den Weg: „Eine gute Sache, die nichts kostet, ist nichts wert!“
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