
Fast einen Monat ist nun die Jubiläums-Rosenkönigin in Amt und Würden. Am 25. Juni wurde Martyna I. zur 30. Forster Rosenkönigin gekrönt. Für Martyna Mach – so der bürgerliche Name der Forster Majestät – begann damit eine aufregende Zeit.
Fand schon die Krönungsveranstaltung unter Corona-Bedingungen und fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt, dürften auch die kommenden Monate nicht einfach zu bewältigen sein. Im ungünstigsten Falle wird Martyna I. die einzige Rosenkönigin sein, die in ihrer Amtszeit keine Rosengartenfesttage erleben und begleiten durfte. In diesem Jahr fielen die Festtage den Einschränkungen für Großveranstaltungen zum Opfer; läuft alles normal, finden im nächsten Jahr die Rosengartenfesttage mit der 31. Rosenkönigin statt. „Ich gehe davon aus, daß das so ist.“, sagt Martyna I. ohne Wehmut. Doch einen kleinen Trost hat sie: „Ich habe mich gefreut über die rege Beteiligung beim Rosengartensonntag, der zwei Tage nach meiner Krönung stattfand. Das war für mich wie kleine Rosengartenfesttage!“
Erwartungen an ihre Amtszeit hat Martyna I. ohnehin nicht so viele. „Ich lasse alles auf mich zukommen, was kommt nehme ich an und versuche, daraus das Beste zu machen. Ich freue mich einfach auf die Zeit und denke, daß ich Sachen erleben werde, die ich mir heute noch nicht vorstellen kann!“
So sie sei überrascht gewesen, wie viele Besucher bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt während des Rosengartensonntags im Park unterwegs waren. „Ich muß mich erst noch daran gewöhnen, daß Leute mit einem Handy auf mich zukommen und ein Foto machen wollen.“ Gefreut habe sie sich umso mehr über die strahlenden Kinderaugen.
Die Idee, sich als Forster Rosenkönigin zu bewerben, kam vor 2 Jahren von Martynas Mama. Doch erst in diesem Jahr, als der Aufruf zur Bewerbung als 30. Rosenkönigin kam, entschloß sich Martyna, sich zu bewerben. „Ich dachte mir, jetzt oder nie!“ Nur ihre Eltern, ihre kleine Schwester und die beste Freundin waren eingeweiht. Umso größer war die Überraschung nach der Verkündung. „Mein Umfeld war überrascht, daß ich nichts gesagt habe. Die Leute haben sich gefreut und mir gratuliert, sogar einige meiner ehemaligen Lehrer hatten sich gemeldet.“
Auch einige der Majestäten anderer Regionen waren als Einladungsgäste der bisherigen Rosenkönigin Laura I. zur Krönung erschienen. Die „Neue“ wurde von den anderen Schönen der Lausitz gut aufgenommen. „Ich freue mich schon auf unser Hoheitentreffen Ende August hier in Forst“, sagt Martyna I., nach Amtszeit die jüngste im Klub der Lausitzer Hoheiten.
Daß das Kleid der neuen Rosenkönigin in Rot daher kommt, stand von Anfang an fest: „Ich liebe Rot – eine Farbe, die mir gut steht und in der ich mich wohl fühle.“ Geschneidert wurde es von Angelika Biebrach aus Cottbus, den Stoff dazu lieferte Angelika Grätz von „Stoff Art“ Forst. „Es war eine gemeinschaftliche Entwicklung, ich konnte mir zunächst nicht vorstellen, wie das Kleid im Endeffekt aussehen würde. Es war allerdings schon besonders und aufregend, als das Kleid für mich maßgeschneidert wurde!“, schwärmt Martyna I. von ihrer königlichen Robe. „Ich freue mich jedes Mal, wenn ich mich für einen Termin fertig machen und das Kleid anziehen kann. Es ist wie in eine andere Rolle zu schlüpfen.“ Eine Rolle, die „etwas Besonderes ist, was man im Leben nicht so oft hat.“
Geboren wurde Martyna Mach im polnischen Wrocław (Breslau). Als sie 3 Monate alt war, zogen ihre Eltern nach Forst. Die Großeltern wohnen immer noch in Breslau, waren selbstverständlich bei der Krönung ihrer Enkelin zur Rosenkönigin nach Forst gekommen. In ihrer Freizeit kocht und isst Martyna I. sehr gerne. Sie schaut lieber Sport als selber aktiv zu werden, hört gerne Musik und gehört seit 2016 dem Forster Kinder- und Jugendbeirat an. „Ich möchte in der Stadtpolitik mitmischen!“, gibt sie sich selbstbewußt.
Bald beginnt für die Forster Repräsentantin das 2. Ausbildungsjahr zur Verwaltungsfachangestellten. In der Stadtverwaltung durchläuft sie alle Bereiche. Was sie später einmal machen werde, weiß Martyna noch nicht. Zunächst genießt sie erstmal die Zeit als Jubiläums-Rosenkönigin – hoffentlich mit einem märchenhaften Ende.
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