Kleinkunst der etwas anderen Art erlebten die Besucher am vergangenen Donnerstag auf der Kabarettbühne im „Kuckuck“. Martin Sierp alias „Der Fürst der Finsternis“ gab sich mit seinem Programm „Zum Anbeissen“ die Ehre.
Sierp begann seine Karriere als Magier (tourte u.a. zusammen mit Sascha Grammel) und konnte mehrere Preise gewinnen. Inzwischen widmet er sich als Comedian seinen verschiedenen Figuren, die er erschuf.
„Kindergeburtstag für Erwachsene“ kündigte Martin Sierp bei seiner Begrüssung an und stellte mit Verweis auf den Veranstaltungsort sehr zur Freude der Zuschauer fest: „Es stimmt, die Brandenburger gehen zum Lachen in den Wald!“
In seinem Programm wechseln sich Zaubertricks, Videoeinspielungen und sekundenschnelle Verwandlungen des Künstlers ab. Auch das Publikum wird ins Programm einbezogen: immer wieder holt sich Martin Sierp Gäste auf die Bühne, die ihm assistieren oder als Stichwortgeber dienen.
Egal, ob als „König Karl“, der Karl Lagerfeld wie aus dem Gesicht geschnitten ist, oder als tuntiger Showmaster Pascal-Hermann Henne-Gutfried – Martin Sierp feuert ein Feuerwerk an Wortwitzen und Slapstick-Einlagen ab.
Hauptfigur ist und bleibt aber „Der Fürst der Finsternis“. Als Vampir verkleidet erklärt er am lebenden Objekt namens Sabine, wie Echoortung funktioniert. Dazu läßt er sich von Sabine sehr zur Belustigung der Zuschauer die Augen mit Klebeband verkleben, um anschließend Begriffe und Gegenstände zu erraten, die Sabine ausgewählt hat. Und immer wieder die Drohung: „Ich habe viele schlechte Witze auf Lager, und ich bringe sie alle!“ Beispiel gefällig? Wie heißt ein Bummerang, der nicht zurück kommt? – Stock.
Mit der „Harry-Potter-Mogelpackung“ bringt der „Fürst der Finsternis“ Zuschauerin Undine ins Schwitzen. Erst holt er sich ihre Handtasche auf die Bühne, um anschließend einen geheimnisvollen Zaubertrank in die offene Tasche zu giessen.
„Krönung der Grausamkeit“ und gleichzeitig Abschluß des Programms sind Schlager, die der „Fürst der Finsternis“ interpretiert. Mit DJ-Ötzi-Mütze auf dem Kopf singt der Fürst vom „Stein, der Deinen Namen trägt!“
Martin Sierp zeigte sich nach seinem erstmaligen Auftritt im „Kuckuck“ sehr zufrieden und erleichtert. „Das Publikum hat sehr gut mitgemacht. Auch die kleine technische Panne zu Beginn der Show haben die Zuschauer locker weggesteckt. Ich hatte auch schon Zuschauer in Vorstellungen, die saßen stumm auf ihren Stühlen nach dem Motto: Nun unterhalte mich mal! Insofern ist das Forster Publikum Klasse!“
(c) für alle Fotos: Thori, 2015
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